Das Teilen mit Anderen

Meine lieben Kinder,


wie in den letzten Ausgaben, möchte ich euch eine ganz besondere Geschichte erzählen. Wir Menschen sind nach gutem Verhalten, Sympathie, Freundlichkeit und Frieden bestrebt. Doch um über diese Eigenschaften verfügen zu können, brauchen wir Vorbilder. Ein Vorbild ist jemand, von dessen Leben und Taten wir lernen können, damit wir von Tag zu Tag weiser werden können.

Der liebe Gott hat uns in Seinem heiligen Buch dieses Vorbild vorgestellt: der Prophet Mohammed (s.a.s).

Und nun zu der heutigen Geschichte:

Der heilige Prophet (s.a.s.) und die Muslime wanderten von Mekka nach Medina aus. Die Einwohner von Medina veranstalteten einen eindrucksvollen Empfang für die Einwanderer. Denn die Bevölkerung Medinas war zuvorkommend und freundlich, sodass sie alles dafür taten, damit ihre Immigranten sich wohlfühlen konnten.

Einige Personen aus Medina baten die Zuwanderer zu sich nach Hause und überließen ihnen ein Teil ihres Hauses. Auch beim Zubereiten von Speisen, waren die Menschen aus Medina hilfsbereit und teilten sogar ihre häusliche Einrichtung mit den neuen Immigranten.

Unter der Bevölkerung Medinas lebte ein Mann namens Abu-Talhe. Dieser besaß einen wunderschönen Garten. Wann immer der heilige Prophet (s.a.s) in diesem Garten war, pflegte er aus dem Brunnen, welcher durch den Garten floss, zu trinken.

Eines Tages sprach der Prophet in der Moschee über das Thema Almosen. Hierzu sagte er: „Der allmächtige Gott rät, dass wir Menschen uns niemals ohne dem Spenden und Almosen zu gutherzigen Menschen entwickeln können. Dafür sollten wir bereit sein, von dem was wir am meisten lieben, abgeben zu können.“

Als Abu-Talhe dieses hörte, entschied er sich: „Oh Gesandter Gottes, ich möchte dieses Gebot Gottes befolgen.“

Der heilige Prophet (s.a.s.) antwortete: „Was möchtest du spenden, guter Mann?“

Darauf entgegnete er: „Ich möchte die besten Früchte aus meinem Garten spenden.“

Der Gesandte Gottes (s.a.s.) sprach dann: „Oh, gutherziger Abu-Talhe, teile zunächst mit deiner Familie und deinen Verwandten. Erst dann kannst du anderen Menschen Almosen geben.“

Hierauf wunderte sich Abu-Talhe und fragte: „Doch wie ist es möglich, der eigenen Familie zu spenden?“

So sagte der Prophet (s.a.s.): „Wisse, dass Almosen nicht nur für den Ärmeren gedacht ist. Das Teilen mit den eigenen Verwandten führt dazu, dass das Band der Liebe und der Freundschaft zwischen ihnen gestärkt wird.“

So handelte Abu-Talhe gemäß dem, was er vom heiligen Propheten lernen konnte. Er half zunächst seiner nächsten Verwandten und verteilte dann die weiteren Früchte unter der restlichen Bevölkerung.

In dieser Geschichte haben wir gesehen, wie der Prophet Gottes (s.a.s.) dem Manne einen Weg zeigte, wie er gemäß Gottes Gebot handeln, seinen eigenen Verwandten und auch anderen Menschen helfen könne. Dieses Handeln machte diesen Mann zu einem gutmütigen Menschen.